Mit dem Start der 2024er WRX Saison am kommenden Wochenende in Höljes, gehen auch erstmalig RX1 Fahrzeuge gegen RX1e Fahrzeuge im gleichen Wettbewerb an den Start.
Und neben dem Sound, welchen die RX1 Fahrzeuge mit sich bringen, kommen auch zwei absolut neu aufgebaute Fahrzeuge an den Start. Sowohl der Deutsche René Münnich bzw. sein Team All-Inkl, wie auch KMS Motorsport rund um den vielfachen Rallycross Weltmeister Johann Kristoffersson werden mit neuen Fahrzeugen an den Start gehen.
Ein erster Test am 01. Und 02.07.2024 lassen erahnen, welches Potential in den neuen Fahrzeugen steckt. Und damit zwischen den Fahrern und Fahrzeugen mehr Gleichheit herrscht, hat sich der World Rallycross Promoter etwas Neues ausgedacht. Das sogenannte „EoT“ (Equivalence of Technologies) ist eine Ergänzung im Reglement, welche Leistungs- und Gewichtsausgleiche regeln soll.
Während die RX1 Fahrzeuge eine Zuladung erhalten und somit ein Mindestgewicht zwischen 1.240 und 1.390kg inkl. Fahrer möglich sind, bekommt ein RX1e eine entsprechende Leistungsanpassung zwischen 0 und 16kW, jedoch bei einem dauerhaft gleichbleibenden Maximalgewicht von 1.440kg .
In einem „Pre-Season Assessement“, also vermutlich einer technischen Inspektion sowie einer Berücksichtigung der an den vergangenen zwei Tagen gefahrenen Zeiten, wird ein erstmaliger „Delta“-Wert zwischen den Fahrzeugen vergeben. Dieser Delta-Wert bestimmt letztendlich die Zuladung / Leistungsanpassung.
Bei zukünftigen Läufen wird dann auf Basis der jeweiligen Endergebnisse der Events eine erneute Anpassung vorgenommen. Also ist das ganze System letzten Endes sehr vergleichbar mit dem „BoP“ (Balance of Performance) diversen GT-Motorsport Serien. Dabei gilt mit dem neusten Bulletin folgende Tabelle:
Delta | RX1 Gewichtsanpassung | RX1e Leistungsanpassung |
0-3 | 0kg | 0kW |
4-6 | +/- 10kg | 4kW |
7-9 | +/- 20kg | 8kW |
10-12 | +/-30 kg | 12kW |
13-15 | +/- 40kg | 16kW |
Grundgewicht | 1.280kg (bei Verwendung von E-Fuels) 1.350kg (bei Verwendung von alternativem Kraftstoff) | 1.440kg |
Zur Ermittlung des Delta-Wertes wird die Zielposition der drei höchstplatzierten RX1e und RX1 Fahrzeuge summiert und durch die Anzahl der gestarteten Fahrzeuge kalkuliert. Die Differenz zwischen RX1 und RX1e Durchschnittswerten ergibt dann das Delta.
Beispiel 1:
Platzierung RX1 | Platzierung RX1e | |
Top 1 | 1 | 2 |
Top 2 | 3 | 4 |
Top 3 | 8 | 5 |
Durchschnitt | 4 | 3,66 |
Delta | 0,333 |
Beispiel 2:
Platzierung RX1 | Platzierung RX1e | |
Top 1 | 1 | 12 |
Top 2 | 2 | 13 |
Top 3 | 3 | 14 |
Durchschnitt | 2 | 13 |
Delta | 11 |
In Beispiel 1 ergibt sich eine Anpassung von 0kg/0kW.
In Beispiel 2 ergibt sich eine Anpassung von +30kg/12kW.
Beim Lesen der Tabelle scheint es so zu sein, dass auch eine Anpassung des Mindestgewichts nach unten möglich ist, sollten die RX1e Fahrzeuge schneller sein. Auch die Verwendung eines alternativen Kraftstoffes scheint möglich zu sein. E-Fuels scheinen nicht mehr fest vorgeschrieben zu sein, allerdings erhöht sich das Mindestgewicht der Fahrzeuge bei Verwendung von alternativen Kraftstoffen um 70kg (!).
Es bleibt abzuwarten, wie sich die Neuerungen auswirken, insbesondere da die Fahrer und Fahrzeuge je nach Track doch sehr unterschiedlich performen. Doch ist es durchaus möglich, dass die Verankerung des EoT im Reglement für noch engere Rennen sorgt und auch die Attraktivität für neue Teams und Hersteller steigert.
Antworten