Sein Markenzeichen ist das „y“. Daher steckt es auch in seinem Teamnamen „Ypsilon Motorsport“. Und auch in „Rallycross“ steckt ein Ypsilon. Zufall? Ich glaube nicht. Kein Wunder, dass der junge Mann den Weg in unseren Sport gefunden hat. Auch er stand mir kürzlich Rede und Antwort:
Hallo Yannik,
erst einmal vielen Dank für deine Zeit und die Bereitschaft an meiner Interview-Reihe teilzunehmen.
Danke für die Einladung zum Interview!
Die DRX-Saison 2024 ist nun gestartet und dadurch, dass an den beiden bisherigen Wochenenden Double-Header gefahren wurden, ist bereits Halbzeit. Es stehen jedoch noch drei weitere Wochenenden auf dem Plan! Mit welchen Zielen bist du in die Saison gestartet und wie liefen deine Rennen bisher?
Mein Ziel für die Saison ist es, im guten Mittelfeld mitzufahren. Natürlich immer mit Luft nach oben. Bisher hatte ich leider viele technische Defekte am Lupo. Zudem bin ich in Gründau nicht so ganz mit der Strecke warm geworden.
Im letzten Jahr warst du ein wenig vom Pech verfolgt. Nach einem Überschlag am Estering hat sich in Schlüchtern gezeigt, dass deine Unterbodenkonstruktion etwas mehr Stabilität vertragen könnte. Welche Verbesserungen konntest du an deinem Fahrzeug vornehmen?
Der verstärkte Unterbotenschutz hat seine Funktion ja schon in Schlüchtern gezeigt dieses Jahr. FUNKTIONIERT! Und das sehr gut. Des Weiteren habe ich etwas am Fahrwerk gearbeitet, soweit es das Reglement her gibt um das Heck etwas zu stabilisieren, da es doch sehr schnell rum kam.
Aus den oben genannten Gründen konntest du in deiner ersten Saison nicht alle Rennen bestreiten und kennst somit noch nicht alle Strecken persönlich. Auf welche Strecke freust du dich am meisten?
Am meisten freue ich mich auf den Estering in Buxtehude – meine absolute Lieblingsstecke – gefolgt von Valkenswaard. Gründau war für mich dieses Jahr das erste Mal. Es ist eine coole Strecke, aber ich habe mich da noch nicht so ganz zurecht gefunden. Irgendwie hat mir etwas der Schotter gefehlt.
Die Saison-Halbzeit nach gerade einmal zwei Wochenenden erreicht zu haben ist im Motorsport eher ungewöhnlich. Wenn es nach dir ginge – würdest du lieber weniger Rennen und dafür Single-Header fahren, oder bevorzugst du die Double-Header Wochenenden?
Die Doppelveranstalungen sind schon hart. Für mein Team wie auch für das Auto. Und auch das Nervenkleid leidet etwas. Aber es macht trotzdem wahnsinnig viel Spaß, da viel gefahren wird.
Die Einzelveranstaltungen zwischendurch sind eine willkommene und entspannte Abwechslung.
Ich mag die gesunde Mischung aus beiden, das kann gerne so bleiben.
Dein Lupo ist sticht aus der Masse der Polos in der Klasse etwas heraus. Was sind die Vorteile deines Autos in dem Feld und die Gründe weshalb du dich für das ehemalige Einsatzfahrzeug von Florian Viehmann entschieden hast?
In dem Lupo steckt tatsächlich der gleiche Motor drin wie bei den Polo Jungs und Mädels, der 1.6 16V mit ca. 120-125 PS. Da besteht kein Nachteil. Was allerdings Nachteil und Vorteil zugleich ist, ist der kurze Radstand. Dieser macht das Auto sehr wendig, aber gleichzeitig empfindlich auf der Hinterachse.
Warum dieses Auto?
Es war eine spontane Entscheidung, die ich 2022 am Estering getroffen habe. Zudem war es das einzige Auto, das so offensichtlich zum Verkauf stand. Meine damalige Freundin, Jeanette, und einer meiner besten Freunde und DRX4 Fahrer, Axel Seekamp, haben mich dann noch etwas überreden müssen, meinen Traum zu verwirklichen, wofür ich den beiden auch sehr dankbar bin. Florian ist auch ein cooler Typ. Wir kamen gut miteinander klar und der Preis für den Lupo war mehr als Fair. Und ja, nun hab ich ihn ja! J
Die DRXN2 ist die Einstiegsklasse im deutschen Rallycross. Du fährst nun deine erste volle Saison. Wie gefällt es dir und wie sehen deine Pläne für die Zukunft aus?
Es gefällt mir wahnsinnig gut: das Fahren in dieser Klasse, dieser Zusammenhalt im Fahrerlager, wo jeder jedem hilft wo er kann, wie eine große Familie. Mega!
Ich habe noch keine genauen Pläne für die nächsten Jahre, nur, dass ab 2028 meine Tochter ins Lenkrad des Lupos greifen darf. Was dann mit mir ist? Das werden wir dann sehen.
Du hast auch noch einen wunderschönen Subaru Impreza in deiner Garage stehen. Eigentlich als Tracktool gedacht, wäre dies doch auch ein perfektes Einsatzfahrzeug für die DRX1. Zumindest haben sich deine Prioritäten aktuell klar in Richtung Rallycross verschoben. Könntest du dir vorstellen das Auto irgendwann im Rallycross einzusetzen?
Achja, mein geliebter Impreza STi, mein Traumauto der Kindheit. Das Reglement gibt es nicht her, dieses Fahrzeug in der DRX einzusetzen, da es Karosserie aus Aluminium und Magnesium besteht. Zudem wäre mir diese Klasse wahrscheinlich zu teuer.
Ich trenne mich nun auch zeitnah aus diversen Gründen von dem Subaru. Geld spielt da aber auch eine Rolle, da ich nun mein Fokus mehr auf Rallycross setze.
Kommendes Wochenende geht es nach Valkenswaard – eine Strecke auf die du dich ja freust. Auch dort gibt es neuerdings eine Rookie Klasse, angelehnt an das deutsche DRXN2 Reglement. Wir fahren in diesem Jahr insgesamt drei Rennen zusammen mit den Niederländern. Wünscht du dir auch internationale Konkurrenz in der DRXN2 bzw. würdest selbst gerne internationale Rennen bestreiten?
Ich freue mich immer auf neue Konkurrenz. Mehr Fahrer, mehr Fights, mehr Spannung. Ich selbst bleibe aber erstmal nur in der deutschen Meisterschaft.
Gibt es eine Veränderung, welche du dir für die Zukunft der DRX wünschen würdest?
Zurzeit nicht, ich bin in der Meisterschaft sehr glücklich. Manchmal zwar noch etwas überfordert, das liegt aber an meiner Person
Ich bin aber immer offen für Vorschläge und Ideen der DRX!
Vielen Dank für deine Zeit und viel Erfolg für den weiteren Verlauf der Saison!
Ich danke auch, dir auch weiterhin viel Glück und lass die Drohne am Himmel!
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